Nachts sind alle Katzen grau.
Mit diesem Blick und mit Hilfe der Zeichnung und Malerei, zeigen die Arbeiten zu Brautschau in einer Reduktion und Wiederholung das zeitgenössische im verletzlichen Nachtleben auf.
Die Verletzlichkeit erstreckt sich in mitten des Formats und wird durch ihre Beschaffenheit im material erlebbar. Die lasierende aufgetragene Aquarellfarbe ist nicht beständig, sie fungiert in ihrer Zartheit als Verweis der Verletzbarkeit, welches sich auch im Papier widerspiegelt. Durchnässt von der Farbe bilden sich spuren im Papier, die in ihrer Farblichkeit ein Gefühl von Brutalität suggestiver.
Über die Identität der verletzlichen ist nicht mehr zu erfahren als dass, sie sich nicht kenntlich zeigen. Wachsflächen schützen bestimmte Flächen in den Bildern, der Blickdarunter bleibt verborgen.
Doch in ihrer Beschaffenheit des heißen Aufgusses zeigt sich die Brutalität des Schutzes Diese Brutalität wird in Masse auf die Spitze getrieben und verschleiert die Verletzlichkeit und dreht sie um in etwas bedrohliches.
Unterstütz wird die ambivalente Bedrohung im Hintergrund. Schicht für Schicht bildet sich im Umfeld des Verletzens eine fleischige Masse. Gezeichnet von fasern, rissen und Quetschungen erstrecken sich die weichrosa Farben über das Bild verweist in ihrer Fablichkeit auf die Sexualität.
Brautschau 1 - 4, 2019, Mischtechnik auf Leinwand, 155 x 100 cm